Objektiv betrachtet sieht der Chart von Ether eigentlich noch ziemlich gut aus...

...Zumindest im Fenster mit dem yearly Vwap (links).

Hier sind wir noch ein gutes Stück vom Mean der Value Area (VAH) entfernt. Allerdings sieht es sehr stark danach aus, als würden wir diesen bald erreichen wollen. Ein Bounce ist durchaus realistisch (der Vwap ist ein guter Ort für TPs, deswegen ist ein Bounce hier recht wahrscheinlich), aber es ist auch realistisch, dass der Preis hier nochmal ordentlich tanken geht.

Während der Yearly noch bissel Luft hat, befindet sich der Preis im Quarterly bereits mitten im Mean der Value Area. Im 6 Month tänzeln wir auf der Grenze des Value Area High herum. Wenn der Preis hier nicht hält… dann haben wir eine hohe Wahrscheinlichkeit , dass wir durch den Mean wandern (Destination Trade). Wenn der Preis im 6 Month durch den Mean wandert, dann fallen wir im Quarterly unten aus dem VAL raus und überschreiten im Yearly den Vwap.
Dieser muss keine Barriere darstellen und wenn wir schon mal so tief sind, dann haben wir eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass wir auch noch ein paar Level tiefer gehen (das Thema mit dem Tanken…).

Die schwarzen Boxen stellen meine Range der Value Area dar und ist bei jedem Chart separat gezeichnet.
Die blaue Box aus dem großen Chart wiederum ist auf die anderen beiden Charts übertragen. Ich hab sie mal WWW-Range für Was-Wäre-Wenn-Range genannt… Das ist nix anderes als die Yearly VWAP Value Area der Value Area. Der Mean des Means. Und weil alle guten Dinge drei sind, gibt’s nochmal einen Mean obendrauf, der sich dann der Mean, des Mean, des Means nennt und die lila Box darstellt.

Das ist mein persönliches Worst-Case-Szenario.

Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass selbst dieses Worst-Case-Szenario immer noch relativ gut für Ether ist. Knapp 600$ sind auch ne Menge Geld pro Coin. Klingt jedenfalls …leider… realistischer (aber auf keinen Fall besser oder wünschenswerter) als 6000$.

Nach meinem Beitrag von Bitcoin ist mir aufgefallen, wie auch hier wieder… dass ich tatsächlich aktuell meinen Optimismus verloren habe. Kann aber auch daran liegen, dass der komplette Markt, damit meine ich alle Märkte, aktuell nicht so gut aussehen und sich das negativ auf meine Stimmung auswirkt. Wir sind halt alle nur Menschen und wenn ich diese Dinge spüre, dann spüren die auch viele andere und vor allem auch deutlich smartere Menschen als ich.

Extrem viele Indexe haben Trendlinien durchbrochen, auch wenn das noch keine Garantie für eine Abfahrt ist, so werden die Signale langsam deutlicher, dass es durchaus im Rahmen der Möglichkeiten liegt. Im Beitrag von Bitcoin habe ich eine sehr wichtige Sache vergessen, die es wert ist explizit genannt zu werden.

Der Kryptomarkt ist so unglaublich krass gehebelt und steckt voller gefährlicher Marktteilnehmer, vorzugsweise menschlicher Natur, so mit Gefühlen und so… die zwischen unwissend und allwissend, alle Farben des Spektrums abbilden.
Dass mittlerweile alle Märkte hauptsächlich Spekulation sind, ist recht offensichtlich. Doch Krypto setzt der Sache die Krone auf. Hier sind die Chancen unfassbar groß, und genau deswegen haben wir hier auch noch viel mehr Gambler, Verzweiflung und Unwissenheit, was ein sehr großes Risiko darstellt. Während superreiche Gambler den Schaden verkraften und sich einen Spaß daraus machen, könnten arme und normale Gambler hier massiven Schaden davontragen. Vor allem, wenn man das Geld eigentlich nicht verlieren dürfte, weil man es fürs Leben und zur Absicherung benötigt. Das ist auch der Knackpunkt, warum uns noch die richtig dicken Fische im Kryptospace fehlen. Der Markt besteht noch aus zu vielen Pulverfässern.

Hierzu fällt mir ein interessanter Vergleich ein.
Ich arbeite in der Hotellerie und ich erlebe es immer wieder, dass ich Menschen ein Zimmer gebe, denen ich eigentlich niemals ein Zimmer geben würde, wenn es mein Hotel wäre, was es aber zum Glück nicht ist. Dieses ungute Gefühl dabei und die Erleichterung, wenn die Idioten wieder weg sind, richtig nervig. Sie denken sie haben ein Recht auf das Zimmer und akzeptieren kein Hausrecht. Die miese Art dieser Leute, die Dreistheit und Dummheit, diese nicht realen Vorstellungen von „Der Kunde ist König“ ist nahezu lächerlich. Regeln interessiert keinen, den Chef wollen sie sprechen. Menschen akzeptieren kein Nein und finden häufig einen schleimigen Weg der Realität zu entgehen. Ich hab mal einen dieser „Varianten“ gefragt, ob er sich denn selbst, so wie er sich aufgeführt hat ein Zimmer geben würde. Die Antwort war „Nein“. Und ich denke so in der Art gibt es auch extrem viele Investoren im Kryptomarkt. Leute, die eigentlich kein Investment haben sollten, haben es nun und wenn dann was passiert, weil man Regeln, Struktur und sonst was einfach nicht akzeptieren kann, gibt es keine Ausreden, keine Ausnahme und kein Erbarmen. Geld gibt direktes Feedback. Dieses "Nein" muss man nicht akzeptieren, aber das ändert nichts daran, dass das Geld weg ist. Man kann mit wenigen Klicks sein Geld verbrennen und den Märkten opfern. Das geht so verdammt einfach und sogar vom Smartphone auf der Kloschüssel aus. „Ich verdiene Geld mit meinem Smartphone yay“. Wenn der Margin-Call kommt, gibt’s keinen Retter. Und es gibt kein Chef, keine Behörde, kein Berater auf den man dann die Schuld schieben kann. „Kann der Markt denn nicht mal eine Ausnahme machen? Ich kenne auch den und den und ach ja, ich möchte mich noch wegen xy beschweren etc etc etc.“ ? >> "Nein"

Am Ende landen wir immer bei uns selbst. Und das ist das tolle und das Harte am Markt. Es gibt kein Erbarmen und es ist fair. Wer gut ist wird belohnt. Das ist eigentlich geil, weil es voraussetzt, dass man weiß, was man da tut. Aber das ist nur selten der Fall. Vor allem, wenn man auf Mondreise zum Kryptospace ist und vergessen hat, dass man im Weltraum nicht atmen kann.

Während diese Teilnehmer dann zum Bag-Holder werden und tapfer die Stellung halten, holen die schlauen Leute ihr Geld raus. Somit ist dieses „dumb money“ eine Versicherung für das smartere Money und im Grunde eigentlich ziemlich praktisch. Aber da auch „dumb money“ massiv und krass gehebelt sein kann, macht den Kram nur noch explosiver und landet dann schließlich bei der restlichen Bevölkerung und dem System, dass auch schon so hart ausgebeutet ist.

Es gibt unglaublich viele Menschen mit einer Menge Cash, aber relativ wenig Verstand (basiert auf eigenen Beobachtung und der Auswertung der Beobachtungen, die rein subjektiv sind) und viele Menschen mit viel Hirn und Herz, aber wenig Cash. Krypto is the place to be für eine mögliche Umverteilung. Man stelle sich mal vor, Retailer und Gambler gehen alle aus dem Markt und lassen das smort money die Bag Holder sein. Im Grunde dreht sich bei mir aktuell alles um die Frage, ob es nicht schlauer wäre, das eigene Kapital aus dem Kryptomarkt zu holen, weil ich kein Bock habe, den blöden Sack zu halten. Aber so eine Entscheidung muss man leider selbst treffen.


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