Ich habe mir mal den Zinsverlauf der letzten 2 Konjunkturzyklen angeschaut und dafür den FED Leitzins und die FED Notenbankbilanzsumme über den SPX gelegt. Es dauerte vom Beginn des Zinserhöhungszyklus bis zum Peak im Aktienindex jeweils ganze 3 Jahre (!!!). Nicht zu vergessen, dass in den letzten beiden Konjunkturzyklen noch deutlich höhere Zinsen üblich waren und einen anderen Impact auf die Wirtschaft hatten, als wenn die FED wie aktuell geplant 3-4 Zinsschritte á 0,25% anpeilt und am Ende bei "nur" 1,50% einpendelt.
Das ist ein Zinsniveau, bei dem in früheren Zyklen sich am Aktienmarkt gar nichts regte, geschweige denn sich die Zinsen belastend auf die Aktienkurse auswirkten. Natürlich haben wir in 2022 ein anderes Umfeld und die Vergangenheit ist nicht 1:1 auf die Gegenwart übertragbar. So sind die Aktienindizes bereits stark gestiegen und sind allein aufgrund der Fallhöhe anfälliger für Korrekturen geworden. Nichtsdestotrotz sollten die bisher angekündigten Zinserhöhungen kein großer Anlass zur Panik sein. Das Tempo der Zinserhöhungen und das Zinsniveau sind im Vergleich zu früher ausgesprochen moderat. Die FED backt hier wirklich sehr kleine Brötchen. Wenn die FED zusätzlich beginnt ihre Bilanz abzubauen, wird dem Markt nach und nach Liquidität entzogen. Entscheidend wird hier sein in welchem Tempo und welcher Größenordnung das passiert. Das kann allerdings mehrere Jahre dauern und es sollte genug Zeit sein für viele neue Hochs.
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