Die FED๐บ๐ธ hat die Leitzinsen wie erwartet um 25 Basispunkte erhรถht. Das war so auch vom Markt erwartet erwartet und eingepreist worden. Umso spannender war somit das Wording und die anschlessende Pressekonferenz von Powell.
Hier ein paar Auszรผge, sowie dann auch die Deutung der Aussagen. Zum Rezessionsrisiko: Powell sagte, dass er im Gegensatz zu den Fed-Mitarbeitern nicht mit einer Rezession rechne, und er machte seine bisher deutlichste Aussage, dass er eine weiche Landung fรผr mรถglich hรคlt und die bisherige Wiederherstellung des Gleichgewichts auf dem Arbeitsmarkt fรผr ermutigend hรคlt.
Zu weiteren Zinserhรถhugen: Eine Entscheidung รผber eine Zinspause wurde heute nicht getroffen, wir werden im Juni darรผber entscheiden. Aufgrund der Spannungen im Bankensektor werden wir die Zinssรคtze nicht ganz so stark anheben mรผssen. "Wir haben mรถglicherweise ein ausreichend restriktives Niveau erreicht oder sind nicht mehr weit davon entfernt" "Wir glauben, dass wir dieses Niveau noch eine Weile beibehalten mรผssen"
Zur Inflation: "Wir sind der Ansicht, dass die Inflation "nicht so schnell" zurรผckgehen wird." "Die Inflation bei den Nicht-Wohnungsdienstleistungen hat sich nicht viel bewegt"
Was bedeuten nun diese Aussagen? Einerseits deuten einige Aussagen daraufhin, dass wir nun ziemlich am Maxium des Leitzinses sind. Das ist erst einmal positiv. Was aber die Mรคrkte letztlich auf Talfahrt geschickt hat, waren die Aussagen zur Rezession und Dauer der Leitzinsen. Um ehrlich zu sein , hatte ich so etwas fast erwartet - denn die Mรคrkte haben zuletzt schon gegen Herbst erste Zinssenkungen eingepreist. Dies kรถnnte sich nun als massiver Trugschluss herausstellen! Und das war es letztlich, was die Mรคrkte gen Sรผden geschickt hat.
Somit das Szenario fรผr die kommenden Monate: Zinspasue oder maximal noch eine kleine Zinserhรถhung und dann wohl erst 2024 Zinssenkungen - sofern das die Daten (Inflation) hergeben.
Die Risiken Nun - wir haben alle gesehen, was zuletzt im US Bankensektor los war. Und die gestrige Sitzung wird diese Lage defintiv verschรคrfen. Mit der PacWest scheint nun die nรคchste US Regionalbank ins Straucheln zu geraten. Wir erwarten hier auf Sicht weitere kleinere Banken, die letztlich von den groรen Playern geschluckt werden. Denn eines ist klar - die Groรen Banken wollen diese Situation nicht eskalieren lassen. Das hat man z.b. zuletzt bei der First Republic Bank gesehen, wo die รbernahme quasi binnen 24 Stunden geklรคrt war.
Ein weiteres Problemfeld dรผrfte aber auch die Schuldenlast der USA und der US Bรผrger werden. Die Schuldenlast ist enorm und die Kredite sind Groรteils noch von Zeit der 0-Zins-Politik . Anschlussfinanzierungen werden teuer und viele werden keien erhalten. Wir dรผrfen gespannt sein, ob wir hier nicht in den kommenden Monaten in eine Immolienkrise schlittern... Aber auch die USA an sich wird wohl eher schneller als spรคter in einer Zwickmรผhle sein. Eines ist sicher - wรคre Trump noch Prรคsident, wรผrde er wohl Powell รถffentlich richtig Druck machen. Wir kรถnnten uns hier schon das ein oder andere Telefonat zwischen Biden und Powell vorstellen. Fazit: Die Lage ist alles andere als einfach. Gerade beim Aktienmarkt gibt es sehr viele Risiken. Hier ist Stockpicking umso wichtiger. Wir rechnen beim Gesamtindex weiter mit viel Volatilitรคt. Einen Crash erwarten wir aber aus heutiger Sicht nicht.
Zum Chartbild Harte Fakten: - Chart ist รผber wichtige Tageslinien (EMA200 und EMA200) - Zuletzt gab es immer hรถhere Tiefs - Der Widerstand bei 4190 wurde noch nicht durchbrochen
Support und Widerstand: High bei 4190 Low bei 4050 - dazwischen "Niemandsland" aktuell
Sollte also die 4050 brechen, wรคre das eine Short Option. Dann wรคre das nรคchste Kursziel erst einmal die Runde 4000 und im weiteren Verlauf 3900. Longs werden erst beim Bruch des Widerstandes auf der Oberseite interessant oder im Idealszenario dann, wenn der Kurs short lรคuft und uns bei 3900 ein Umkehrsignal gibt =)