GBP/USD Analyse: Vom Bank of England Zinsentscheid dürfte eventuell nicht viele Impulse kommen. Wir schauen uns trotzdem die aktuelle Lage der Notenbank an.

Bank of England steht vor dem Zinsentscheid

Am Donnerstag wird die Bank of England über die Zinsen entscheiden. Zu beachten ist, dass der Zeitpunkt für diesen nun auf 8:00 MEZ vorverlegt wurde. Für den neuen Bank of England Governeur, Andrew Baily, ist das der zweite Zinsentscheid sowie der erste im Rahmen dessen die Quartalsprognosen der Notenbank präsentiert werden. Der Inflationsbericht sowie das MPC Protokoll werden weiterhin um 13:00 veröffentlicht.

Für die Bank of England gilt derzeit in etwa das Gleiche wie für andere Notenbanken. Nämlich, dass viel Neues an Informationen nicht erwartet wird, weil sie bereits zuvor viel Kommunikation betrieben haben. Dennoch, im Vordergrund werden dieses Mal die Prognosen stehen. Die Zinsen selbst werden mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht angetastet, befinden sie sich doch bereits am niedrigsten Level gemäß der Definition der Notenbank.

WIRTSCHAFTSPROGNOSEN UND QE-PROGRAMM

Was die Prognosen angeht, dürfte die Bank, laut einigen Analysten diese weiter runter revidieren und einige Aussagen zur möglichen Erholung tätigen. Möglicherweise in dem Sinne, dass es keine V-förmige Erholung mehr sein wird, sondern diese sich über einen längeren Zeitraum ziehen dürfte. Der andere Fokus wird auf dem QE-Programm liegen. Auch hier hat die Notenbank bereits einiges unternommen und hat das Volumen zuletzt um 200 Mrd. GBP erhöht. Das selbst gesteckte Ziel von maximal 645 Mrd. GBP wurde allerdings noch nicht erreicht.

Die Frage ist, wird die BOE ein neues, höheres Ziel für das Gesamtvolumen beschließen? Möglicherweise noch nicht im Rahmen des anstehenden Meetings. Analysten gehen jedoch davon aus, dass es in den kommenden Monaten folgen wird, um auch teilweise die Ausgabe neuer Staatsanleihen der britischen Regierung zu absorbieren. So hat z.B. das QE-Programm der BOE die Ausgabe von Gilts in dieses Jahres komplett absorbiert.

Die Bank of England hat allerdings noch ein anderes Stützungsprogramm im Rahmen der Coronavirus-Krise aufgelegt, nämlich das CCFF (Covid Corporate Funding Facility). Im Rahmen dieses Programms kauft die Notenbank kurzfristig laufende Geldmarktpapiere, sogenannte Commercial Papers mit dem Rating Investment Grade. Das Ziel dieses Programms ist es dem Stress auf dem Geldmarkt und damit dem kurzfristigen Kreditmarkt entgegen zu wirken.

VIELE IMPULSE SOLLTE MAN NICHT ERWARTEN

Im Fazit kann man sagen, dass die Bank of England mit einer Ausweitung des QE-Ziels den Markt eventuell überraschen könnte. In diesem Fall dürfte der GBP/USD Kurs mehr zur Schwäche tendieren, als wenn keine Maßnahmen beschlossen werden. Auch die Prognosen dürften das Pfund eher belasten, sofern die Erwartung der Revision bestätigt wird. Viele Impulse sollte man aber von diesem Meeting trotzdem nicht erwarten, insbesondere, wenn keine neuen Informationen preis gegeben werden.

Charttechnisch betrachtet, befindet sich der GBP/USD Kurs in einer Konsolidierung, nachdem er sich zuletzt erholen konnte. Einiges dürfte auch vom US Dollar Stand abhängen. Ein Test der 1,20 er Kurszone wäre nicht auszuschließen, sofern der US Dollar generell an Wert gewinnt und das Währungspaar die technische Konsolidierung nach unten verlässt. Hier ist eventuell die Kurszone bei 1,23 USD je GBP im Auge zu behalten.

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