GBP/USD Kurs: Das Pfund Sterling verliert im Anschluss an den Bank of England Zinsentscheid und dem Protokoll.
1.Bank of England prüft negative Zinsen 2.GBP/USD beendet Erholung 3.Spekulative Positionierung spricht für weitere Verluste 4.Charttechnisch 1,2650 als nächstes Ziel möglich
BANK OF ENGLAND ERWÄGT NEGATIVE ZINSEN
Die 1,28 USD hat das Währungspaar GBP/USD mit steigenden No-Deal Brexit-Sorgen schnell erreicht. (GBP/USD in Richtung 1,28 mit Brexit-Sorgen?). Auch der Ausbruch im EUR/GBP Kurs erfolgte schneller als erwartet (EUR/GBP könnte deutlich steigen). In dieser Woche konnte sich das Pfund zwar wieder erholen, nachdem die EU Kommission, trotzt des neuen Binnenmarktgesetzes der britischen Regierungen, nicht auf Konfrontation ging. Doch die Bank of England hat dieser Erholung heute im Rahmen des Zinsentscheids und des Statements den Wind aus den Segeln genommen
1. Die MPC Abstimmung in der ältesten Zentralbank der Welt ergab einstimmig keine Senkung der Rate zum gegebenen Zeitpunkt. Das war erwartet worden. 2. Worauf Marktteilnehmer mehr schauten, waren Aussagen zur eventuell baldigen Negativzinspolitik. Das Protokoll gab zu verstehen, dass man sich derzeit mehr Informationen über die Effekte von negativen Zinsen einholt. Dies war ein dovisher Moment und das britische Pfund wurde initial abverkauft. 3. Das QE-Programm wird mit 745 Mrd. Pfund als Volumen fortgesetzt, wobei dieses der Berechnung von Analysten nach, bis Ende des Jahres ausgeschöpft wäre. Demzufolge wird eine Erhöhung spätestens im November Meeting erwartet. 4. Die Notenbank macht sich ebenso sichtlich Sorgen über den Verlauf der Brexit-Gespräche und eruiert so langsam die angemessene Geldpolitik, sollte es zu einem No-Deal Brexit kommen. Der Kurs des einjährigen Overnight Index Swaps preist nun eine 26 %-ige Wahrscheinlichkeit eines Zinsschrittes in den negativen Bereich im Februar 2020 ein.
WEITERES DOWNSIDE-POTENTIAL?
Alles in einem hat die Bank of England die dovishen Erwartungen nicht enttäuscht, allerdings hatte das Pfund insbesondere gegen den Greenback zuletzt unberechtigterweise zu schnell aufgewertet, ohne die, relativ zu anderen Ländern, erhöhten Risiken einzupreisen. Selbst wenn ein Brexit-Deal zustande kommt, der Exit ab dem kommenden Jahr dürfte dazu beitragen, dass die Erholung der britischen Wirtschaft, nach Corona, hinter den anderen Ländern zurückfällt.
Bei den Spekulanten an den Terminbörsen scheint diese News noch nicht ganz angekommen zu sein. Per letzte Woche Dienstag waren sie immer noch nettolong, trotzt des bereits begonnenen Einbruchs. Wir werden am Freitag sehen, wie viele Long-Positionen in der Zwischenzeit aufgelöst wurden und wie viele Shorts aufgebaut. Dennoch, alleine die zuletzt bestehende Nettolong-Position spricht für weiteren, möglichen Abbau in den Nettoshort-Bereich.
Der Chart signalisiert mögliche Schwäche bis zirka 1,2650 USD je GBP. Unterhalb von 1,26 wird es hingegen nochmals kritischer. Der Kursverfall könnte durch eine Erholung im US Dollar zusätzlich begünstigt werden. Nimmt hingegen der US Dollar wieder seinen Abwärtstrend auf, würde der Kursverfall des Pfund Sterlings gegen den Euro (EUR/GBP Anstieg) ein besseres Chancen-Risiko-Verhältnis bieten.
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