Goldpreis Prognose: Neben der Frage ob bei Aktien der Boden drin ist, dürften sich viele auch die Frage stellen, ob der Goldpreis noch Upside-Potential hat oder sich bereits nahe seines Hochs befindet. Wir versuchen uns in dieser Analyse über die COT-Daten an die Antwort zu nähern.
GOLD SPEKULANTEN BLEIBEN LONG
Der Chart unten zeigt die Nettolong-Positionen der großen Spekulanten an den Terminbörsen für Gold Futures und Optionen Kontrakte in Prozent vom Open Interest. Anders als in der reinen Betrachtung der Positionierungen, die, wie wir bereits mehrmals in unseren Artikeln andeuteten, zuletzt Rekordstände erreichten, können wir in diesem Ansatz erkennen, ob die Nettolong-Position schneller gestiegen ist als das Open Interest.
Das Open Interest stellt quasi die Grundgesamtheit aller Positionierungen dar, wobei Long und Short zusammen jeweils eine ganze Position ergeben. Steigt der prozentuale Anteil der Nettolong-Positionierung, bedeutet das entweder, dass das Open Interest fällt oder die Nettolong-Positionen schneller steigen. In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil auch einen Blick auf die einzelnen Werte zu werfen, um eben zu erkennen, was von beiden zutrifft.
OPEN INTEREST BILDET SICH ZURÜCK
Was wir jedoch bereits aus der Historie des Charts entnehmen können ist, dass die 50 % Marke eine markante zu sein scheint. Genaugenommen stellt sie ein Allzeithoch dar, dass erstmals in 2005 erreicht wurde und nun wieder getestet wird. Vergleichen wir die prozentuale Entwicklung mit dem Goldpreis, dann könnte man als Daumenregel sagen, dass der Goldpreis in einem steigenden Trend ist, sofern das Verhältnis zwischen 30-50 % fluktuiert. Bei unter 30 % befand sich der Goldpreis in der Regel im Abwärtstrend.
DAS OPEN INTEREST BILDET BÄRISCHE DIVERGENZ AUS
In dem nächsten Chart sehen wir den Goldpreis selbst und als Indikatoren das Open Interest (blau) sowie die spekulativen Nettolong-Positionen (rot). Wir können mit blossem Auge erkennen, dass das Open Interest am Anfang des Jahres einen starken Einbruch erlitten hat. Schauen wir gleichzeitig auf den oberen Chart, dann sehen wir, dass das prozentuale Verhältnis in diesem Zeitraum wieder in Richtung der 50 % Marke gestiegen ist.
Wir können daher schlussfolgern, dass der aktuelle Anstieg in dem Verhältnis größtenteils auf ein fallendes OI zurückgeht. Schauen wir nun wieder auf den Chart unten. In der historischen Entwicklung können wir sehen, dass ein fallendes OI bei gleichzeitig steigendem Goldpreis hin und wieder eine Art bärische Divergenz ausbildet. Dies wird insbesondere für das Allzeithoch im Jahr 2011 deutlich. Auch aktuell haben wir eine bärische Divergenz vorliegen.
Der Unterschied zwischen den beiden Fällen wird wieder in der oberen Grafik deutlich. Das Verhältnis hat in 2011 begonnen sich vom 50 % Hoch zurück zu entwickeln und brach erst im Februar 2013 unter die 30 % Hürde signifikant ein. Der Goldpreis verzeichnete in der Folge einen Einbruch unter die Tiefs des langfristigen Top-Patterns, dass zwischen 2011-2013 ausgebildet wurde.
FAZIT FÜR DIE ETWAS ANDERE GOLDPREIS ANALYSE
Aktuell sind die Long-Positionierungen noch recht hoch, das Verhältnis notiert nahe der 50 % Marke. Damit wir ein Top identifizieren können, benötigen wir, zumindest gemäß dieser Analyse, einen deutlicheren Rückbau des Verhältnisses, am besten sogar unter die 30 % Marke. Sofern dies nicht der Fall ist, können wir davon ausgehen, dass der Goldpreis entweder ein langfristiges Top ausbilden wird oder sogar noch eine Chance darauf hat, etwas weiter zu steigen. Wobei letzteres aufgrund der bereits verzeichneten bärischen Divergenz im Open Interest vorerst ebenso infrage gestellt werden kann.
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