Schweizer Franken (USD/CHF): Der Schweizer Franken bricht sichtlich gegen den US Dollar ein und bestätigt damit die hohe positive Korrelation zum US Dollar Index. Eine Bestätigung des Tiefs fehlt aber immer noch.
1. SNB kündigt bessere Offenlegung von Interventionen an 2. FX Manipulator bisher nur unter einer Bedingung 3. Meist gekaufte G10 Währungen gegen den Greenback
SNB BLEIBT BEIM STATUS QUO
Die SNB hat in dieser Woche über die Zinsen entschieden. Die Deposit Rate ist bei -0,75 % unverändert geblieben. Die Notenbank hat ihre Inflationsprognose veröffentlicht und erwartet einen Rückgang des Preisniveaus von 0,6 % in diesem Jahr. Damit sind die weiteren FX Interventionen so gut wie sicher. Auf die Gefahr hin, als Währungsmanipulator von den USA abgestempelt zu werden, kündigte die Schweizerische Zentralbank nun an, die genauen Volumen der Interventionen auf Quartalsbasis zu veröffentlichen.
Bereits auf Monatebasis werden weitere Daten veröffentlicht, die Einblick in die Konditionen und geldpolitischen Transaktionen gewähren sollen. Um von den USA als Währungsmanipulator zu gelten, müssen in der Regel einige Dinge erfüllt sein. Zum einen sollten die Interventionen sechs Monate infolge ohne Pause erfolgt sein. Diese Voraussetzung könnte die SNB bereits erfüllt haben. Doch die zweite Voraussetzung ist, dass die SNB in diesem Zeitraum mehr als 2 % der gesamten BIP-Leistung an Währungskäufen getätigt haben muss. Der Anstieg des Volumens stieg in den ersten Monaten des Jahres rapide an, doch seit März flacht sich die Zunahme ab.
Dennoch, wenn man sich den Anstieg in den Sichtguthaben der letzten sechs Monate anschaut und diese mit dem BIP der ersten beiden Quartale vergleicht, könnte es durchaus knapp werden in diesem Jahr, sollte die SNB weiter so machen wie bisher. Vor allem, wenn das BIP Wachstum sich rückläufig entwickelt. Möglicherweise ist das auch der Grund, nun genauere Daten offen zu legen, um etwaige Missverständnisse zu vermeiden. Nicht jeder Anstieg in den Sichtguthaben dürfte auf eine direkte Interventionen am Währungsmarkt zurückführbar sein. Veränderungen in den jeweiligen Kursen der Währungen tragen ebenso dazu bei, dass sich die Höhe des Guthaben verändert.
KORRELATION BLEIBT BESTEHEN, COT ANALYSE AUCH
Wir haben in der letzten Analyse auf die hohe positive Korrelation zwischen dem US Dollar Index und dem Währungspaar USD/CHF verwiesen. Da der US Dollar sich in dieser Woche sichtlich erholt, bildet auch der USD/CHF Kurs ein vorübergehendes Tief aus. Wir blieben damals weiterhin skeptisch, was die spekulativen Positionierungen angeht. Der CHF ist aktuell die am meisten gekaufte Währung gegen den Greenback aus Sicht der Nettolongposition und im Vergleich zu den übrigen G10 Währungen. Dies könnte einen kurzfristigen Long-Squeeze nach sich ziehen und eventuell läuft der aktuell ab. Technisches Potential besteht bis zirka 0.9340.
Doch längerfristig könnte der Franken weiterhin nachgefragt werden. Wir bleiben daher dabei, dass wir, aus Sicht der COT-Daten, für eine starke Erholung im USD/CHF Währungspaar, einen Einbruch in der Nettolongposition (gelb) brauchen oder zumindest einen initialen Einbruch im Open Interest (weiss). Aktuell sieht es aber nicht danach aus, als würden uns beide eine starke Erholung signalisieren. Auch brutto sind die Short-Positionen weiterhin auf niedrigem Niveau und machen keine Anstalten einer Bewegung aufwärts.
Wir werden heute Abend etwas mehr erfahren, wenn die COT Daten aktualisiert werden, wobei auch dann nur Daten bis Dienstag der aktuellen Woche berücksichtigt sind. Selbst wenn es der Auftakt einer starken Erholung ist, so dürfte, wie gewohnt eine Gegenbewegung früher oder später einsetzen, während die Daten dann bereits mehr Aufschluss geben würden.
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