EUR/USD Kurs: Fundamental betrachtet verlagert sich der Fokus aktuell weg vom US Dollar zum internationalen Währungsraum, wie etwa die EU und die EZB Geldpolitik. Doch es wird nicht erwartet, dass die EZB in der kommenden Woche Relevantes ankündigt. Sofern dies der Fall bleibt, könnte der Euro wieder an Stabilität gewinnen.

EUR/USD PROGNOSE MIT HILFE DES SENTIMENTS

Der EUR/USD Kurs hat zwar den Ausbruch aus der vorherigen Konsolidierung geschafft, doch wie bereits zuvor erwähnt, die Lage im Euro ist stark überkauft. Die Nettolong-Position an den Terminmärkten erreichte eine Extrem-Position womit weitere dynamische Zuwächse auf den ersten Blick unwahrscheinlich erscheinen. Gleichzeitig testete der US Dollar Index eine wichtige, langfristige Unterstützungszone bei 92 Punkten an. Diese hat er am Dienstag zwar kurzfristig unterschreiten können, doch wirklich nachhaltig war der Einbruch bisher nicht. Dennoch, wir schauen uns kurz die COT-Daten für den Euro etwas genauer an.

In der Historie können wir erkennen, dass eine Extrem-Nettolong-Position in der Regel eine baldige Korrektur signalisierte (vertikal). Wir können jedoch ebenso attestieren, dass diese Korrekturen entweder durch einen Abbau bei der Nettolong-Position (weiß) oder dem Open Interest (grau) in der Folge bestätigt wurden. Keins vom beiden können wir für den aktuellen Fall behaupten. Sowohl das Open Interest als auch die Nettolong-Position steigen weiter an. Das unterstützt die bestehende Aufwärtsbewegung. Zudem ist sichtbar, dass die Brutto-Short-Position (rot) bereits im März massiv gefallen war, während Brutto-Longs (grün) erst in der letzten Woche eine Extrem-Position erreichten (USD Prognose).

ERHOLUNG IM US DOLLAR KÖNNTE KURZFRISTIG AUSFALLEN, WENN…

Aussagen des FED Mitglieds Brainard am Dienstag sprechen weiterhin für einen mittel- bis langfristig betrachtet schwächeren US Dollar, doch fürs Erste könnten die Notenbanken der Gegenwährungen kurzfristig in den Fokus geraten und eine Erholung im US Dollar begünstigen. So hat z.B. Chef Ökonom der EZB, Lane, gestern im Rahmen seiner Rede zu verstehen gegeben, dass der Stand des Euro für die Notenbank relevant ist. Möglicherweise ist das ein Grund, warum der DAX heute so stark nach oben prescht (Daily DAX Prognose). Denn ein fester Euro gegen den Greenback hat den Index, relativ zu der Wall Street, zuletzt eher abgebremst.

Positive Konjunkturdaten könnten den Erholungstrend im US Dollar womöglich weiter antreiben. Daten, vor allem aus den USA, haben zuletzt zum Positiven überrascht (siehe EMIs) und auch die, in dieser Woche anstehenden, US Arbeitsmarktdaten, angefangen mit der ADP Beschäftigungsänderung, könnten besser ausfallen, als der Konsens es nahe legt. Für die Non Farm Payrolls wird ein Zuwachs von 1,4 Mio. neuen Stellen im August erwartet, die Arbeitslosenquote soll leicht rückläufig sein (Non Farm Payrolls Live Coverage).

Die EZB wird am 10. September, also in der kommenden Woche über die Zinsen und weitere Maßnahmen entscheiden. Es wird nicht erwartet, dass das PEPP Programm bereits dann erweitert wird. Viele Notenbanken lassen ihre Währungen derzeit bewusst gegen den US Dollar aufwerten, mit dem Argument, dass die Währungen in den letzten Jahren unterbewertet waren. Sollte es tatsächlich so kommen, dürfte es die Erholungsphase im US Dollar frühzeitig beenden. Klar ist, dass der nächste Test der 92 Punkte-Zone im US Dollar Index deutlich interessanter ausfallen wird als der erste.

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